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Visitenkarten erfüllen oft das Gegenteil der eigentlichen Intention. Anstatt sich zu connecten, verschwindet die Karte zusammen mit anderen im Portemonnaie, wird vergessen und der eigentliche Kontakt kommt nicht zustande. Dadurch wird das Tool Visitenkarte zur Standardfloskel, um sich zum Abschied noch etwas in die Hand zu drücken. Ich selbst habe mir zu Beginn meiner Selbstständigkeit eine schöne Visitenkartenbox zugelegt und war motiviert diese mit Kontakten und Karten interessanter Menschen zu füllen. Nach Jahren des Socializens sind dort nun vier Karten drin. Eine davon ist meine eigene, bei zweien weiß ich gar nicht mehr, wer sich hinter dem Namen verbirgt.

Mockup mit Visitenkarten Design

Mit Menschen verbinden, anstatt Karten zu verteilen

Kontakte können heutzutage sehr schnell und einfach geknüpft und gespeichert werden. Zum Beispiel indem man sich die Visitenkarte des Gegenübers geben lässt und sich daraufhin persönlich meldet. Dieser Weg verhindert, dass man unter geht und agiert zusätzlich dem sozialen Machtgefüge zuträglich, da der Kontakt darauf warten muss, dass du dich meldest. Direktes Verbinden auf den Social Media Plattformen ist ebenfalls sinnvoller, als Visitenkarten-Maumau. Somit erinnert man sein Gegenüber nachträglich noch zahlreiche Male an sich selbst und erfährt unter Umständen noch zusätzliche Dinge, die im direkten Dialog nicht zur Sprache gekommen sind: gemeinsame Kontakte, Kreuzungen der Karrierewege oder die Liebe zum selben Fußballverein. Besser als das Kärtchen mit Nummer ist zum Beispiel auch sofort einen Termin zum Telefonat zu vereinbaren und den Kontakt dadurch zu binden. Indem mein Gegenüber eine Verpflichtung eingeht, wird er sich selbst einreden, dass ich es wert bin. Ja, selbst eine handschriftliche Telefonnummer auf einem Diddl-Blatt bleibt mehr im Kopf, als Visitenkarte Nummer vierundzwanzig.

Mockup mit Visitenkarten Design

Visitenkarten für Menschen und nicht für Firmen

Ich möchte nicht sagen, dass Visitenkarten deshalb überflüssig sind. Sollte eine nötig sein – wegen Zeitdruck, eines vergessen Smartphones oder anderer Dinge – ist es gut sie zur Hand zu haben. Um der “Visitenkarte als Floskel” entgegenzuwirken, lässt sich die Botschaft der kleinen Karte komplett umkrempeln, indem man keine klassische Firmen-Karte mit Logo und Kontaktdaten verteilt, sondern eine persönliche, speziell für sich designte und unterzeichnete Karte mit sich führt. Tauscht man das Firmenlogo beispielsweise gegen die Unterschrift des jeweiligen Mitarbeiters aus, entsteht zumindest der Eindruck, die Karte eines Menschen bekommen zu haben, anstatt das offensichtliche Werbemittel einer Firma.

Mockup mit Visitenkarten Design

Eine persönliche Bitte …

Wer auf einer Messe auf der Suche nach neuen Kontakten ist, kommt am Ende mit 50 Visitenkarten nach Hause. Aus diesem Grund denken viele, dass ein kleines, briefmarkengroßes Foto von sich selbst das Gedächtnis auffrischen kann und man sich noch nach Wochen sagt: „Ah, das war doch der Fabian.“ In meiner eingangserwähnten Visitenkartenbox ist ebenfalls eine solche Visitenkarte mit Einkaufscenter-Bewerbungsfoto. Sie sieht nicht nur furchtbar aus, ich habe zudem auch nicht den Hauch einer Ahnung, wer dieser Mensch ist, der mir da auf 90 x 120 mm entgegen lächelt*.

Wer möchte, dass man sich an ihn erinnert, sollte dafür Sorge tragen können, ohne sich selbst auf seine eigene Karte zu drucken.

* Genau. Die besagte Visitenkarte ist meine eigene.

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